EV Zeltweg Murtal Lions – ATSE Graz 4:3 OT (1:3|1:0|1:0|1:0)
Tore: R. Koller, C. Scherngell, M. Sulzer, D. Walchshofer (OT/pp+1)

„Mir ist ein riesiger Felsen von der Brust gefallen und am liebsten hätte ich am Eis vor Freude und Erleichterung geweint!“ so ein völlig erschöpfter Dominik Walchshofer, nach seinem Siegestreffer in der 64. Spielminute, gegen den ATSE Graz.

Die Lions kämpften sich, nach einem völlig verpatzten Start, richtiggehend in die Partie zurück, mussten bereits nach 10 Spielminuten einem 0:2 Rückstand nachlaufen und hatten im ersten Abschnitt nur fünf wirklich gute Minuten, in denen auch der Anschlusstreffer durch Christoph Scherngell fiel (15:44 min). Die Grazer waren jedoch präsenter und fokussierter, nutzten die vielen Fehler der Lions eiskalt aus und erhöhten durch Rene Wilding (18:26 min) erneut auf 3:1.

Wenige Sekunden später musste Defender Dominik Walchshofer die Notbremse ziehen und der ATSE Graz hatte mit einem Penaltyshot die Vorentscheidung am Schläger, doch Andreas Brenkusch konnte seine Löwen vor dem Super-Gau bewahren und hielt sie so im Spiel. Das erste Break brachte dem Team von Michael Pollross die Gelegenheit sich neu auszurichten, sich neue Teilziele zu stecken, die in weiterer Folge auch konsequent abgearbeitete wurden. Noch dazu galt es den Ausfall von Markus Marschnig zu verdauen, der sich bei einem Zusammenstoss eine schwere Verletzung zugezogen hatte und für den die Saison nun vorzeitig beendet ist.

Mit enormer Leidenschaft ging es in den zweiten Abschnitt, der nun offener verlief. Die Grazer verloren etwas den Faden, da die Murtaler die Fehlerquote nach unten schraubten und ihrerseits immer gefährlicher und zwingender wurden. Doch die Scheibe sprang noch nicht für die Löwen, die zwischendurch mehrmals für Herzflimmern bei den Fans und ihrem Trainer sorgten. Das Tor von Mario Sulzer (26:38 min), der aus dem Slot erfolgreich war, beruhigte die Szenerie ein wenig, doch noch immer lag man einen Treffer zurück und vor allem das Power-Play, im Grundduchgang eine Waffe der Löwen, blieb bislang stumpf.

Die Lions hatten somit noch zwanzig Minuten, um die Serie auszugleichen und nicht am kommenden Samstag schon mit dem Rücken zur Wand in Graz einlaufen zu müssen. Es wurde Eishockey gearbeitet, Stück für Stück kämpften sich die Zeltweger zurück in das Spiel, immer wieder durch unerklärliche Fehler zurückgeworfen, verloren sie ihr Ziel jedoch nicht aus den Augen und Torhüter Andreas Brenkusch zeigte, in diesen brenzligen Situationen, einmal mehr seine Klasse. Sechs Minuten vor Schluss konnten sie das nächste Etappenziel erreichen, Dominik Walchshofer mit dem scharfen Pass auf das lange Eck und Robert Koller war mit dem Ausgleich zur Hand. Die Halle explodierte förmlich, die Fans hatten die Löwen unaufhörlich nach vorne getrieben und wurden nun mit dem Gleichstand belohnt. 

Da keines der Teams in der regulären Spielzeit nachlegen konnte, musste die Overtime entscheiden. Vier gegen Vier wurde gestartet, aber nach nur 18 Sekunden musste Dominik Walchshofer von der Platte, ein Stockschlag brachte ihn für zwei Minuten in die Kühlbox. Die Entscheidung schien gefallen, alles wartete nur auf den Treffer der Grazer, aber die Löwen zeigten Kämpferqualitäten, hielten die Eggenberger in Schach, die dann ihrerseits einen Mann auf der Strafbank hatten. Plötzlich war die Chance für die Zeltweger gekommen, das Spiel in Überzahl zu entscheiden und nach einem Zuspiel von Markus Höller nahm Dominik Walchshofer die Scheibe auf, zwei Schritte Richtung Tor und er versenkte Sie zur Entscheidung im Gehäuse der Grazer. Nun brachen alle Dämme, die Halle stand Kopf und eine Spielertraube begrub den Siegtorschützen unter sich, der sich am Ende unendlich erleichtert zeigte.

Nun geht es am Samstag, 18.02.2017, nach Graz, in den neuen Bunker, wo um 19:00 das dritte Spiel der Serie startet und die Karten neu gemischt werden!

Michael Pollross nachdenklich

Michael Pollross, Head Coach
EV Zeltweg Murtal Lions

„Kein Spiel für schwache Nerven, aber meine Mannschaft hat Moral bewiesen. Nach einem derartigen Rückstand, groben Schnitzern und einen katastrophalen Start nochmals zurückzukommen, ist aller Ehren wert. Andreas Brenkusch hat uns vor der Vorentscheidung bewahrt und die Jungs haben sich Stück für Stück ins Spiel zurück gekämpft. Es hat nun Klick gemacht, es war das Erfolgserlebnis, das wir nach dem ersten Spiel gebraucht haben und nun startet alles bei Null – am Samstag geht es in Graz weiter und wir werden bereit sein!“

Spielbewertung:

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