EV Zeltweg Murtal Lions – ATSE Graz 1:2 n.P. (0:0|0:1|1:0|0:0)
Tore: R. Koller | N. Jus, M. Florian (GWG|entscheidender Penalty)
Murtal Lions Arena | 500 Zuseher

In der achten Runde der Eliteliga Steiermark trafen zwei gebeutelte Mannschaften aufeinander. Während die Murtaler schon zwei Spiele auf einen vollen Erfolg warten, gaben die Grazer letzte Runde eine 3:0 Führung gegen die Rattlesnakes aus der Hand und verloren im Penaltyschießen noch mit 3:4…

Dementsprechend verhalten und verunsichert war auch der Beginn beider Mannschaften. Kein Team traute sich bedingungslos in die Offensive zu gehen, um den Gegner sein Spiel aufzuzwingen, sondern die Vermeidung von Fehlern war oberstes Ziel. Bei den Löwen war kein Konzept erkennbar, das sie umzusetzen hatten, alles war auf Zufall aufgebaut, das Bemühen zwar erkennbar, aber es fehlte am Feuer, am unbedingten Willen hier Akzente zu setzen.

Die Chancen auf beiden Seiten entsprangen eher Zufällen, diese wurden aber von zwei hervorragend disponierten Torhütern vereitelt. So plätscherte die Begegnung bis zum ersten Pausentee einem torlosen Remis entgegen.

Am Charakter dieses Klassikers sollte sich auch in Durchgang Zwei nichts ändern, wobei sich die Gäste, auf Grund der Fehleranfälligkeit der Gastgeber, ein leichtes Plus erarbeiteten. Die Verunsicherung bei den Lions war zum Greifen, die Lockerheit aus den ersten Spielen komplett verloren, irgendwie meinte man, es suche ein jeder seinen Platz am Spielfeld, um die Vorgaben umzusetzen. Mitten in diese Selbstfindungsphase platzte die Führung der Gäste durch Nino Jus und potenzierte die Probleme der Zeltweger um ein Vielfaches.

Man fightete zwar ordentlich zurück, aber entscheidende Szenen, kraftvolle Hits, die auch das Publikum mitreißen sollten, blieben Mangelware und so brachten die Grazer die Führung in die zweite Pause. Die Lions konnten sich bei Goaltender Andreas „Kid“ Brenkusch bedanken, der immer wieder großartige Saves zeigte, eigentlich als das Vorild an bedingungslosem Einsatz fungierte, den aber kaum ein Spieler der Lions „kopieren“ wollte.

Der dritte Abschnitt gehörte eigentlich den Zeltwegern, die durch einen tollen Treffer von Robert Koller ausgleichen konnten, nachzusetzen versuchten, aber zu ungenau waren. Immer wieder waren es wenige Zentimeter, die zu Ungunsten der Lions entschieden und so eine Vorentscheidung in regulärer Spielzeit verhinderten. Viermal Metall in einem Spiel zeugt entweder von Pech, oder eben dem Fehlen von Konzentration…

Die logische Folge war eine Overtime, in der beide Teams den Matchpuck am Schläger hatten, die Entscheidung aber nicht aus dem Spiel heraus herbeiführen konnten. Matthias Florian war es letztlich, der den entscheidenden Penalty im Shoot-Out verwertete und bitter enttäuschte Löwen am Eis zurücklies…

Fazit:

„Ein Drittel ordentliches Eishockey zu spielen, ist leider viel zu wenig!“ so trocken fasste EV Zeltweg Urgestein Max Höller die Partie zusammen. „Wir können nur weiterkämpfen, weiterarbeiten und das Glück zwingen, eventuell nächste Woche schon zeigen, dass wir es auch anders können!“

Der Vorsatz ist lobenswert, nur müssen die Löwen den Worten nun auch Taten folgen lassen. Eigene Befindlichkeiten hinten an stellen, dem Team und dem Verein in den 60 min alles unterordnen, um wieder mit den Basics, den Kleinigkeiten auf die Siegesstrasse zurückzukehren.

Diese Woche gastieren die Löwen bei den Klapperschlangen in Hart und sind zum Punkten verdammt, um nicht den Anschluss in der Tabelle zu verlieren. Daß gegen die Snakes vollste Konzentration notwendig ist, haben die ATSE Cracks erst vor Kurzem anerkennen müssen. Nun können und müssen die Löwen zeigen, wie stark ihr Rudel ist…

 

Spielbewertung:

PUNKTE 33%
ANDREAS BRENKUSCH 100%
ENTTÄUSCHUNG 100%